HomeRatgeberImmobilienkauf

Tipps für Immobilienkäufer

Ob zur Eigennutzung oder als Kapitalanlage- bevor Sie konkret anfangen, nach einer Immobilie zu suchen, machen Sie sich natürlich Gedanken über Ihr Budget.

Neben dem Kaufpreis sind weitere Kosten einzubeziehen:

  • Kaufnebenkosten

Die Kaufnebenkosten in Bayern (Bemessungsgrundlage ist der im Kaufvertrag vereinbarte Kaufpreis) sind
3,5 % Grunderwerbsteuer
1,5 bis 2 % Notar- und Grundbuchkosten (ca.)
3,57 % Maklerprovision

  • Ausbauten, Umbauten, Renovierungen oder Modernisierungen

Sofern Sie in Betracht ziehen, eine Gebrauchtimmobilie zu erwerben, sollten  eventuelle Kosten für Ausbauten, Umbauten, Renovierungen oder Modernisierungen budgetiert werden. Ziehen Sie hier gegebenenfalls einen Fachmann zu Rate, um sich vor bösen Überraschungen zu schützen.

  • Eigenkapital

Wieviel Eigenkapital steht Ihnen zur Verfügung? In welcher Zeit möchten Sie tilgen? Klären Sie Fragen zur Finanzierung frühzeitig. Aus der errechneten voraussichtlichen monatlichen Belastung und den weiteren vorher genannten Punkten ergibt sich der mögliche Kaufpreis

Es ist empfehlenswert, in die Berechnungen Eigenkapital aufzunehmen, um das Risiko etwas abzumildern und möglicherweise bessere Konditionen bei der Bank zu erhalten. Die Darlehensangebote zur Finanzierung sind vielfältig und prüfen Sie daher diese und die einzelnen Anbieter sehr genau. Informieren Sie sich frühzeitig über mögliche staatliche Zuschüsse und Steuervorteile.

Manche Kriterien sind bei der Auswahl eines Eigenheimes subjektiver als bei einer Kapitalanlage. Aber in beiden Fällen sollte die Lage stimmen.

In welcher Region möchten Sie leben? Im schönen Fünfseenland, z.B. am Starnberger See oder Ammersee? Ist die schnelle Anbindung an München wichtig, wie beispielsweise in Gilching? Oder suchen Sie doch eher Urbanität im Münchner Stadtgebiet? Grenzen Sie den Bereich ein und informieren Sie sich nach der Infrastruktur, die diese Regionen bieten. Was ist Ihnen wichtig, auch langfristig?

Gewichten Sie Anforderungen z.B. an die Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz, Personennahverkehr, Kindergärten, Schulen, Entfernung zum Arbeitsplatz. Wie ist die Infrastruktur hinsichtlich Einkaufsmöglichkeiten, Ärzten, Sport- und Kulturangeboten? Wie zukunftsstark ist diese Region? Schließlich tätigen Sie eine hohe Investition.

Haben Sie dann eine Immobilie konkret zur Auswahl, prüfen Sie, ob Ihre Kriterien hier wirklich zutreffen. Schauen Sie sich die Straße genauer an. Wie ist dort die Bebauung? Gibt es Grundstücke, die Potential haben, die Situation vor Ort derart zu verändern, so dass Sie sich nicht mehr wohlfühlen? Auch, wenn es manchmal dann doch leider anders kommen kann, fragen Sie bei der Gemeinde nach. Gibt es konkrete Planungen? Wie ist dieses Grundstück ausgewiesen? Man gibt Ihnen hier sicher gerne Auskunft. Gehen Sie die nähere Umgebung zu Fuß ab und achten Sie auf mögliche Immissionen, wie beispielweise Lärm. Fahren Sie auch den Weg zur Arbeit mit dem Verkehrsmittel Ihrer Wahl ab- am besten zu der Zeit, die Sie künftig fahren würden.

Zugeständnisse muss man meist machen, aber überlegen Sie vorher genau, mit welchen Sie langfristig gut leben können. Auch wenn Sie dann schweren Herzens ein Objekt, das Ihnen eigentlich sehr zusagt, wieder absagen müssen.

Die Vorlage eines Energieausweises bei Vermietung und Verkauf einer Immobilie, ganz gleich, ob Wohngebäude, Büro-, Laden- oder Lagerfläche ist verpflichtend. Lediglich denkmalgeschützte Häuser und jene unter 50 m² Wohnfläche bilden hier eine Ausnahme. Der Energieausweis dient potentiellen Käufern oder Mietern dazu, wichtige Informationen über zukünftig anfallende Energie- und Modernisierungskosten zu erhalten. Seit 2014 müssen bereits in der Immobilienanzeige Angaben zur Energieeffizienz gemacht werden. Sollte man Ihnen den Energieausweis nicht spätestens zur Besichtigung vorlegen- fragen Sie danach. Es ist Ihr gutes Recht!

Oftmals ziehen Käufer in ihre Kaufüberlegungen den Gedanken mit ein, evtl. zu einem späteren Zeitpunkt anzubauen. Klären Sie vor dem Kauf, ob und unter welchen Voraussetzungen dies grundsätzlich möglich ist. Vielleicht hat sogar der Eigentümer schon vorausschauend eine Bauvoranfrage gestellt, was in der Regel bei positivem Bescheid den Verkaufspreis erhöht.

Das Vorliegen eines Bebauungsplanes sollte Ihnen schon frühzeitig mitgeteilt werden, denn hier sind sämtliche fundamentalen Eckdaten zur Immobilie genauestens geregelt und es kann beispielsweise untersagt sein, ein Dachfenster durch eine Dachgaube zu ersetzen.

Eine Bestandsimmobilie und deren Erhalt kann nach einigen Jahren einen hohen Kostenaufwand bedeuten, der aber in vielen Fällen absehbar und somit kalkulierbar ist.

Je älter die Immobilie ist, desto wichtiger ist, dass Sie sich beim Eigentümer genauestens über den Zustand einzelner Teilbereiche und möglicherweise bereits durchgeführte Modernisierungsmaßnahmen informieren. Hier sollten Sie besonders genau hinschauen:

  • Wasser-, Abwasser- und Elektroleitungen
  • Heizungsanlage
  • Wärmedämmung und Risikoklasse der Fenster und Türen
  • Dach
  • Keller
  • gab es Wasserschäden, Schimmelbildung?

Gegebenenfalls ist es sinnvoll, einen Gutachter zu Rate zu ziehen.

Wenn Sie vor dem Hauskauf schon wissen, dass Sie innerhalb des Hauses optisch einiges verändern möchten, beispielsweise eine Badsanierung, klären Sie schon im Vorfeld, welche Kosten hierfür auf Sie zukommen.

Immobilienkauf
Dies sind nur einige Tipps. Ich möchte, dass Sie sich mit Ihrer Entscheidung nachhaltig wohlfühlen und  berate Sie gerne umfassend persönlich.

Immobilienkauf